Unter dem Bett liegen die Steine aus dem Fluss. Ich schlafe herrlich. Um 8:03 höre ich das letzte Mal im April 2023 die Glocken des Tempels. Um 8:05 folgen die Glocken der katholischen Kirche.
Ich sage dir nicht Adieu , sondern a bientôt, kleines Schafdorf!
Au revoir, Madame ! Bonjour Madame!
Madame verstellt die Träger auf angenehme Länge und zieht sich die kleine Tasche über den Kopf. Pullover drüber. Sicherheitssystem 1.
Arbeits- Gilet mit den großen Taschen darüber. Sicherheitssystem 2. Alle Pillen, Karten und Kleingeld für Strolche oder Annehmlichkeiten in Körpernähe.
Der Plombier ( alles mit Rohren) sagt Pas de soucis, er kommt irgendwann rein und schaut sich das Loch an im Boiler, dem rostigen, im Badezimmer. Die können auch explodieren ! Erzählte der Nachbar gestern.
Das Leben hier vergeht in kleinen oder größeren Katastrophen ( niemand weiß, wo unser alter Freund Piccoli begraben ist. Plötzlich von der Bildfläche verschwunden). Und dann wird es irgendwann zu einem Schwank, den man sich aus seinen Leben erzählt. Auf der Straße. Geht es nicht zu nahe, kann man herzhaft darüber lachen. Zu absurd das Leben! ( Ich kenne nicht den Skifahrer, der betrunken aus der Gondel stürzte und auf dem einzigen Pfosten auf der ganzen Piste aufgespießt wurde.)
Möge seine Seele Ruhe finden! Und Frieden. Das meine ich mit vollem Ernst.
Madame wirft dem Nachbarn einen kleinen Schokohasen in den Briefkasten. Traut sich vorbei an den tratschenden Nachbarn, un homme et une femme, sie grüßen und schauen freundlich. Ich habe leider keine Ahnung wer sie sind. Ich kenne noch zu wenig. Wenn ich vom Fenster die Autos auf der placette einparken beobachte, versuche ich mir Gesichter zu den Autos zu merken. Ich zähle die hier nicht auf, nur die Farben der Autos. Grau, dunkelrot, weiß.
Alles blüht und sprießt, während wir aus dem Tal raus fahren. Jetzt kommt die kurze, liebliche Phase. Weiß, hellgrün, dunkelviolett und gelb! Diese Landschaft segnet uns. ( So fühlt es sich an.)
An der L’eglisette vorbei, die so pittoresk auf einem Hügelein tront, und die wir nur immerzu bestaunen aber nie betreten.
Am Bahnhof in der Pampa, Nimes Pont du Gard, tout neuf, 4 Jahre alt, zwischen Palmen und Pinien und Zypressen, den Voie betreten.
Jetzt sitze ich im Zug, Holzfällerin ich unter eleganten in die Jahre gekommenen Parisern. Der Mann im Anzug, entzückend, die Frau war sicher Mal ein Hingucker, Brigitte Bardot, lässt grüßen. Das Gesicht gestrafft, die Augen schwarz umrahmt, die Stimme leise nuschelnd, wenn sie „Elle“ sagt, dass elle, also ich, sich sicher beim Platz geirrt hat. ( Es war der andere Ausländer, l’autre sujet).
Ich verstaue Fressack neben mir ( meine stinkigen Eier schälen.. und werde ich sie heute mit Mayonnaise verzehren – oder doch?) Und Büro- Rucksack unter dem Tisch. Ah, das Hygiene-gel ist ausgeronnen.. nur über den Pyjama, nicht in die Tastatur. C’est parfait!